Am 12. Januar 2021 habe ich mein erstes QSO in CW geloggt. Im ersten Jahr folgten 36 weitere gemorste QSOs. Bis heute wurden daraus 76 Verbindungen. Also weniger als eine Verbindung pro Woche.
Das ist nicht viel. Und doch bin ich dabei geblieben. Mit Pausen.
Ich ringe ja nun schon seit gut zwei Jahren mit der Morsetelegrafie und mache Fortschritte. Trotzdem sind für mich Geschwindigkeiten jenseits von 13-14 WPM schnell anstrengend bzw. nicht mehr zu meistern. Trotzdem finde ich hin und wieder die Möglichkeit, ein QSO mit einer Station zu führen die entweder in „meiner“ Geschwindigkeit gerufen hat oder die bereit ist, sich auf meine Geschwindigkeit einzulassen.
Manchmal ist es trotzdem frustrierend, wenn in den schmalbandigen Bereichen der Bänder zwar eine Menge los ist, aber so gut wie keine Station dabei ist, die ich auch nur annähernd verstehen kann.
Deshalb freue ich mich sehr, dass es das QRS.NET (wieder) gibt. Da sind dann geduldige Leitstationen aktiv die ich mit etwas Glück hier in der Clubstation des H33 hören kann und die mich mit noch etwas mehr Glück ebenfalls hören können.
Heute hatte ich wieder mein Glück gesucht, aber nicht gefunden. Jedenfalls nicht beim QRS.NET. Auf 3556 kHz war außer Rauschen nichts zu hören. Dafür aber ein halbes Kiloherz weiter oben. Ich war mir nicht ganz sicher, ob die Leitstation einfach ein bisschen höher gezogen war oder ob es sich um eine komplett unabhängige Station handelte.
Egal. Das Tempo, mit der da gerufen wurde, war perfekt für mich. Also antwortete ich und das QSO nahm seinen Lauf.
Dabei bin ich doch ein paar mal rausgeflogen. Aber das Wichtigste konnte ich doch mitnehmen.
Seit einiger Zeit setze ich mich an Freitagabenden an die Clubstation des H33 in Salzgitter um auf der OV Frequenz im 2-Meter-Band ein paar Morsezeichen zum Üben zu geben. Nun kam von einem der Stammhörer ein Vorschlag, den ich auch schon im Hinterkopf, aber nicht weiterverfolgt hatte: Warum nicht auf 2-Meter auch mal verabredete Übungs-QSOs fahren?
Mir würde das gut gefallen, weil ich eher die Möglichkeit habe, auf UKW QRV zu sein als auf den Kurzwellenbändern. Außerdem hätte ich dann eher das Gefühl, „am Küchentisch“ zu üben.
Für die COTA-Aktivität sollte heute die Burgruine Lichtenberg aktiviert werden und ich folgte dem Aufruf. Ich machte mir zwar wenig Hoffnung, wollte es aber auf einen Versuch ankommen lassen. Immerhin wurde der Turm der Ruine geöffnet und ich bekam das offizielle OK, einen Mast für eine 15m Antenne auf der Aussichtsplatform zu befestigen.
Das Wetter war prima und die Antenne recht schnell aufgebaut. Ein Stockwerk tiefer machte ich mir meinen „Arbeitsplatz zurecht“ und hockte mich unter die Treppe. Das war immernoch unter freiem Himmel aber das war bei diesem Wetter absolut OK. Kaum Wind und die Luft war verhältnismäßig warm.
Also rief ich CQ in CW. Hartnäckig, möchte ich mal sagen. Immerhin so ca. eine Stunde. Zwischendurch suchte ich noch das Band auf der Suche nach einer Station ab, die vielleicht in einer mir angenehmen Geschwindigkeit rief. Aber da hatte ich leider keine Chance.
Nach etwas mehr als einer Stunde habe ich dann meine Sachen wieder gepackt. Immerhin hatten gelegentliche Gespräche mit anderen Besuchern des Turms für etwas Abwechselung gesorgt. Ein Aushängeschild für dieses Hobby war ich aber wohl nicht – ohne ein einziges QSO.
Der Turm war trotzdem ein schönes Ausflugsziel. Und am Ende gab es immerhin ein bisschen Smalltalk mit den anderen OMs, die sich inzwischen auf dem Parkplatz am Turm versammelt hatten.
In Sachen Funktechnik bin ich nach wie vor ein blutiger Laie. Alle Gerätschaften zu kaufen, ist auch nicht befriedigend. Zum Glück bieten sich Antennen an dieser Stelle als Projekte an. Und auf ein solches Projekt bekam ich nach meinem Besuch auf dem Rammelsberg Lust.
Ich wollte ja schon länger mal eine Yagi haben um zu schauen, was ich aus meinem 5-Watt Handfunkgerät mit einer geeigneten Antenne herausholen könnte.
Als Bases bot sich eine Anleitung aus einem
Als Basis bot sich eine Anleitung aus einem Youtube-Video an. Dort wurde der Bau einer 4-Element-Yagi beschrieben. Mir ging es vor allen Dingen um die Maße, also die Abstände von Reflektor, Strahler und den Deflektoren sowie deren Längen. Die im Video gewählte Konstruktion wandelte ich allerdings etwas ab. Statt die Antennenelemente auf eine Holzlatte zu montieren, wählte ich ein Kunststoffrohr auf dem ich die Lüsterklemmen mit Kabelbindern fixierte. Und zwar aus zwei Gründen: Zum einen hatte ich schlicht und einfach noch eines herumliegen. Zum anderen will ich die Antenne ja portabel betreiben. Und da schein so ein Kunststoffrohr, wenn man es an einem Ende verschließt, ein prima Köcher für die Antennenelemente zu sein.
Ja, die Strahlerelemente sind leicht versetzt. Vermutlich nicht ideal aber so richtig schlecht funktionierte das nun auch nicht.Eigenwillig, aber es erfüllt seinen Zweck
Das ganze musste ich natürlich gleich ausprobieren. Also ab ins Auto. Rauf nach Auerhahn. Und von dort zu Fuß zum Schalker Turm. Nach ein wenig rumprobieren schaffte ich immerhin eine Verbindung über gute 78 Kilometer. Ich kann gerade nicht einschätzen, ob das nun gut ist oder schlecht. Aber ich bin erstmal zufrieden.
Allerdings habe ich gemerkt, dass die Konstruktion doch recht schwer ist, wenn man sie die ganze Zeit in der Hand halten muss. Da muss ich mir nochmal was überlegen.
Heute habe ich den Ausbildungscontest genutzt, um nach langer Zeit mal wieder mein FT-65 auszuführen. Beim Standort war ich mir ziemlich lange unschlüssig. Am Ende hatte ich mich dann für den Startplatz der Hängegleiter am Rammelsberg entschieden. Gleitschirme waren den ganzen Tag über nicht am Himmel zu sehen. Also keine Gefahr, jemandem in die Quere zu kommen.
Allerdings muss ich sagen, dass ich die Höhe doch unterschätzt hatte. Ich musste doch eine nicht unerhebliche Strecke schieben. Oben angekommen war ich dann eigentlich schon platt und durchgeschwitzt. Der Himmel hatte sich inzwischen zugezogen und es wehte ein ordentlicher Wind. Kurzum: Es war, mal wieder, sehr ungemütlich.
Als Antenne hatte ich nur einen selbst zusamengeschusterten Dipol dabei – allerdings ohne Material zum Montieren. Letzten Endes konnte ich das Ding am Fahrradlenker festklemmen.
Immerhin konnte ich noch ein Probe-QSO führen bevor es dann um 15:00 offiziell los ging. Dann hieß es warten und suchen. Und irgendwann meldeten sich dann die ersten Stationen. Nicht viele, aber auf zwei oder drei Frequenzen waren aber wohl Stationen aktiv. Und irgendwann fasste ich mir dann ein Herz und antwortete auf einen Anruf. Immerhin muss das eine Distanz von etwa 50km gewesen sein und darüber waren wir beide, mein QSO-Partner und ich, doch ein wenig überrascht. Wir waren nämlich beide nur mit Handfunkgerät etwa 5 Watt unterwegs.
Vielleicht hätte ich noch etwas länger gemacht und noch 2 oder 3 Punkte eingesammelt. Aber es wurde dort oben echt ungemütlich und schließlich musste ich ja noch runter vom Berg. Eine Abfahrt ist, wenn man schon recht erschöpft ist, auch kein Spaß.
Für mich war das ganze trotzdem ein schöner Tag. Ein Ausflug gepaart mit einem bisschen Funkerei. Das passte super.
Heute Mittag ging es mal wieder rauf zum Schalker Turm. Das heißt, mit dem Auto bis Auerhahn und von dort mit dem Rucksack die letzten Meter rauf zum Turm. Gar nicht mal so unanstrengend, wenn man lange nichts mehr gemacht hat.
Naja, der Rucksack war auch gut gefüllt. Das XIEGU-G90, ein 15 meter langes Koax-Kabel, der Akku, die Morsetaste und die von mir etwas abgewandelte EFHW Antenne.
Zum Glück gibt es eine Hütte zum Turm. Bei Wind und Kälte ein Geschenk
Hier oben war ich schon ein paar mal und immer habe ich den Aufbau etwas variiert. Diesesmal habe ich zunächst die Maurerschnur zwischen Turm und Hütte aufgehängt, die Leine durchbaumeln lassen, die Antenne festgeknotet und die Schnur anschließend etwas angezogen. Meine Gerätschaften habe ich auf dem Tisch in der Hütte ausgebreitet.
Ich wusste, dass da noch der Japan-Contest läuft – nichts für mich. Viel zu schnell. Aber die 21055 ist häufig doch frei und mit meiner Geschwindigkeit gehöre ich auch da hin.
Die Frequenz schien auch diesesmal frei zu sein. Ein paar mal CQ gerufen. Dann hörte ich tatsächlich eine andere Station… Allerdings konnte ich sie erst nicht richtig aufnehmen. Und ich bin mir auch nicht sicher, dass ich aufgenommen wurde. Jedenfall musste ich ein paar ihrer Durchgänge lauschen, um zu verstehen, dass es hier wohl um einen anderen Constest ging, den ich nicht auf der Rechnung hatte: Ein SKCC Aktivität.
Hätte ich mir denken können. Eine relativ geringe Geschwindigkeit gepaart mit Ungenauigkeiten in der Übertragung – da ist wohl jemand mit einem Straight Key unterwegs und nicht, wie ich, mit einem Paddle.
Naja, zum Glück habe ich mich nicht hinreißen lassen, der Station zu antworten. Erstens arbeite ich ja nicht mit einem Straight Key und zweitens hätte ich auch garnicht gewusst, welche Informationen ich geben müsste, damit mein Gegenüber einen Punkt verbuchen kann.
Naja. Es lief also wie so oft: Ich habe noch ein bisschen auf dem Band nach einer Station gesucht, die ein passabeles Tempo fuhr, habe es dann aber aufgegeben und mein Zeug wieder abgebaut.
Immerhin ein schöner Sonntagsausflug mit ein bisschen Schnee.